Naschen ohne schlechtes Gewissen – Süßigkeiten ohne tierische Gelatine auf dem Vormarsch
Vegetarier müssen beim Kauf von Naschereien meist ganz genau hinsehen, um sicher zu sein, dass in einem Produkt keine Gelatine enthalten ist. Immer mehr Hersteller verzichten nun jedoch auf das tierische Bindemittel und kennzeichnen dies deutlich auf den Verpackungen. Doch können Tierfreunde diese Süßigkeiten wirklich ohne schlechtes Gewissen genießen?
Vegetarismus: mehr als ein Trend
Gelatine besteht aus dem Bindegewebe von Tieren. Süßigkeiten, die diesen Stoff enthalten, waren somit bisher für Vegetarier tabu. Inzwischen gibt es jedoch eine Alternative: Fruchtgummis, die mit einem großen gelben „V“ für „vegetarisch“ gekennzeichnet sind und keine tierische Gelatine enthalten. Viele dieser Produkte werden noch immer nach der gleichen Rezeptur hergestellt wie vor einigen Jahren – die Veränderung besteht lediglich darin, dass die Hersteller nun explizit auf den Gelatine-Verzicht hinweisen. Neben Katjes bietet auch Haribo gelatinefreie Süßwaren an und sogar die Discounter ziehen inzwischen nach: Aldi hat mehrere Fruchtgummisorten im Angebot, bei denen gut sichtbar das gelbe „V“ auf der Vorderseite der Verpackung prangt. Auf diese Weise soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Vegetarismus längst kein vorübergehender Trend mehr ist, sondern stattdessen eine langfristige Änderung des Konsumverhaltens darstellt.
Eine positive Entwicklung
Sowohl der Vegetarierbund als auch die Tierschutzorganisation PETA begrüßen die aktuelle Entwicklung, denn jedes Produkt ohne tierische Stoffe sei ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch sei es offensichtlich, dass es den Herstellern lediglich um ihren Profit geht, denn sie beziehen weiterhin tonnenweise tierische Gelatine – für Süßwaren, bei denen das Bindemittel unerlässlich ist, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Dass Verbraucher immer mehr gelatinefreie Fruchtgummis in den Supermarktregalen finden, bedeutet somit nicht, dass der Hersteller grundsätzlich keine tierische Gelatine verwendet. Katjes benutzt beispielsweise anstelle von Gelatine Pektine. Diese werden aus der Zellwand von Früchten gewonnen und machen die Fruchtgummis ähnlich weich wie tierische Gelatine. Wer mehr Informationen darüber haben möchte, findet mehr zum Thema „Katjes vegan“ im Handelsblatt. Doch Vorsicht: Vegan sind diese Naschereien nicht, denn sie werden weiterhin mit Bienenwachs überzogen, damit sie länger haltbar bleiben und appetitlicher aussehen.
Vegetarische Ernährung leicht gemacht
Vegetariern wird der Griff ins Supermarktregal durch die aktuelle Entwicklung erheblich erleichtert. Dennoch sollten die Hersteller weiter an ihren Produkten arbeiten, um zukünftig bei sämtlichen Fruchtgummis auf tierische Gelatine verzichten zu können – der Verbraucher wird es ihnen danken.
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