Nie wieder orientierungslos bei der Weinauswahl
Jeder, der sich ein wenig intensiver mit Essen und Wein beschäftigt, hat die wohl wichtigste Faustregel schon einmal gehört: „Rot zu rotem Fleisch und Weiß zu weißem Fleisch“. Und ja, diese Faustregel hat auch heute noch ihre Berechtigung. Allerdings erfüllt man dann auch nur ein Mindestmaß an Kreativität bei der Weinauswahl. Weinregale bieten heute eine riesige Auswahl – italienische Spitzenweine neben Weinen aus allen Kontinenten. Da kann man schnell die Orientierung verlieren. Den passenden Wein zu finden ist aber nicht wirklich schwer, wenn man ein paar Grundlagen beachtet.
Drei Grundsätze erleichtern die Weinauswahl
Wer nicht gleich in die Tiefen der Weinkunde eintauchen möchte, kann sich an dem Säuregehalt des Weins orientieren. Hier gelten drei Grundsätze, mit denen man kaum etwas falsch machen kann. Der erste Grundsatz lautet: Säure und Säure multiplizieren sich. Das heißt Weine mit einem hohen Säureanteil sollten nicht zu säurebetonten Gerichten gereicht werden. Süß und Süß heben sich gegenseitig auf, ist der zweite Grundsatz. Der Wein nimmt einem Dessert also ein wenig die Süße. Zu beachten ist also, dass das Dessert immer etwas süßer wie der Wein ist. Im dritten Grundsatz heißt es schlicht und einfach, dass Säure sehr gut mit Süß harmoniert. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob man nun einen säurehaltigen Wein mit einem süßen Dessert kombiniert. Oder man zu einem säurehaltigen Dressing einen süßen Wein reicht.
Je würziger das Fleisch, desto würziger der Wein
Bei Fleischgerichten muss man sich die wenigsten Gedanken machen, da hier wirklich fast alles erlaubt ist. Man sollte allerdings die Würzigkeit des Gerichts beachten. Das heißt, je würziger das Gericht, desto kräftiger sollte auch der Wein sein. Die Speisen überdecken sonst die im Wein enthaltenen Aromen, die sich nicht entfalten können. Bei Fischgerichten empfiehlt sich eher ein leichter Weißwein. Ein leichtes Zitrusaroma rundet den Geschmack des Fisches abrunden. Sommerzeit ist Grillzeit und viele meiden gerade bei hohen Temperaturen schwere Weine. Was auch vollkommen in Ordnung ist, den ein kräftiger weißer Wein passt ohnehin besser zu mariniertem Fleisch. Bei Grillgemüse darf es auch gerne ein fruchtiger Rosé sein.
Bei Käse ist die Würzigkeit der entscheidende Faktor
Viele Gerichte, gerade aus der italienischen Küche, basieren auf Käse. Ob es nun die klassische Pizza oder eine raffinierte Lasagne ist – Käse ist hier die Hauptzutat. Mehr noch wie bei Fleisch orientiert man sich hier bei der Weinauswahl an der Würzigkeit. Zu einem milden Käse empfiehlt sich ein leichter Weißwein, der allerdings nicht zu trocken sein sollte. Zu einem würzigen Käse sollte ein säurearmer Rotwein gewählt werden.
Bild: pixabay.com, Didgeman, 848268
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